Marktnews vom 10.02.2022

Ifco à ca. 3 kg

Seit Popeye der Seemann 1929 das erste Mal illustriert wurde, ist aus dem Spinat inhalierendem Matrosen ein vergessener Comic geworden. Heute dominieren Pokémon und Paw patrol, die leider mit Spinat nichts mehr am Hut haben. Was bleibt ist die Popularität dieses Fuchsschwanzgewächses.

Im tessinischen Sant’Antonino, der Sonnenterrasse der Schweiz, herrscht fleissiges Treiben. Unser dort ansässiger Partner-Produzent versorgt uns seit Dienstag mit wunderschönem einheimischem Wurzelspinat.

Dieses Universalgemüse strotzt nur so vor Betacarotin, Vitamin K (weiss der Teufel was das ist), Vitamin C und Vitamin B2. Zusätzlich tragen die Inhaltstoffe Eisen, Magnesium und Kalium zur täglichen Haushaltsdeckung bei. Die mehr als 100 nachgewiesenen Inhaltsstoffe würden hier den Rahmen sprengen. Interessant allerdings, dass in einer Ministudie von 8 Wochen mit Kindern zwischen 4 und 5 Jahren, sich die Gemüsezufuhr fast verdoppelte allein durch das tägliche schauen der Popeye Cartoons. Früher war eben nicht alles schlecht!

Gitter à 6 Stk

Noch eine geschichtliche Anekdote.

Am 4. November 1493 erreichte Kolumbus als erster Europäer auf der Hinfahrt seiner zweiten Reise die Insel und nannte sie Guadeloupe wie die oben genannte Melone. 1635 von den Franzosen kolonisiert und mit Plantagenwirtschaft und Sklaverei versehen wechselte diese Insel noch einige Male die Besitzer. 1946 wurde die Insel zum Überseedepartment und gehört seitdem zu Frankreich.

Die Guadeloupe Melone, die botanisch zur Gattung der Kürbisgewächse und damit verwandt mit Kürbissen und Gurken ist, besticht durch ihren fantastisch betörenden und parfümartigen, lieblichen aber nicht aufdringlichen Duft. (Hier sind wir schockverliebt) Auch die inneren Werte überzeugen, samtig auf der Zunge, honiganmutend und saftig beim ersten Bissen mit einer guten Dosierung der Süsse, einfach traumhaft dieses EU- Produkt.

Leider macht uns aber der Transport einen Strich durch die Rechnung. Per Flugzeug erreichen uns diese Zuckerbomben in der Schweiz. Sie reisen im Gepäckraum der Linienflüge mit. Vielleicht müssten wir ohne Herrn Kolumbus auf dieses Produkt verzichten.

Karton à 5 kg

Buona giornata asparagi bianchi!!!

Nachdem wir letzte Woche die ersten Frühlingsboten vermelden mussten, folgt heute der Nächste. Aus dem schönen Südtirol, dem deutschsprachigen Teil Italiens strahlten uns diese wundervollen Prachtexemplare an. Optisch gibt es an der Qualität nichts zu beanstanden, jedoch reuen wir uns noch diese elfenbeinfarbigen Stangen zu probieren. Im Südtiroler Spargeldreieck herrscht ein mediterranes Klima, mit bis zu 15 Grad Celsius im Januar! Der sandige und humusreiche Boden scheint sich dort schneller zu erwärmen und das begünstigt das Spargelwachstum schon im ersten Monat des Jahres.

Erfahrungsgemäss stossen die Kameraden erst gegen Ende Februar zu uns, heuer ist alles anders!

Es ist aber noch keine Saison und damit basta!

Bund à 30 g

Ursprünglich beginnt etwa Mitte März die Saison des kleinen Stinkers, jedoch ist es ein wenig regional bedingt und die Temperaturen müssen – wie in unserem Fall – mitspielen.

Die ersten kleineren Mengen sind geerntet und gebündelt. Unser fleissiger Helfer hat seine «Secret Location» im Kanton Aargau, das Geheimnis hütet er wie seinen Augapfel.

In diesem Fall dürfen wir freudig verkünden einer der ersten Direktanbieter zu sein. Für grössere Volumen müssen wir Euch sicher noch zwei bis drei Wochen vertrösten, bis das grosse «Gemetzel» stattfinden kann. Der Verwandte von Zwiebel, Schnittlauch und Knoblauch ist seit einigen Jahren aus der Küche nicht mehr wegzudenken, mich begleitet er seit mehr als 25 Jahren. Das Ende der Saison ist auf Anfang Mai zu datieren, hier spielt die Witterung natürlich auch eine entscheidende Rolle. Die ersten Hinweise sind dann das Spriessen der Knoblauchknospen, welche bei einigen Köchen grosse Beliebtheit finden, sei es zum Einlegen oder als Kapernersatz. Bildet sich die Blüte ist dann Ende und Aus!

Gitter à 3.5 kg

In einer unserer letzten Stories haben wir die roten Zitronen mit dem Schweizer Titel „Sie isch e Flamme“ bereits dem Welti-Fan Club in den sozialen Netzwerken präsentieren können. Wir sind einfach fasziniert von der Optik, sie ist ja auch ein wahrer Hingucker. Während des Reifens färbt sich die Schale bis zu dunkelrot, Tendenzen sind erkennbar, doch ist es eher ein Orakeln statt handfester Fakten auf dem Zürcher Engrosmarkt. Angeblich soll diese Red Lemon, so wird sie auch benamst, wie die Blutorange eine Färbung des Fruchtfleisches aufweisen, das bleibt nach einigen Aufschnitten Wunschdenken.

Da sie leider nicht unbehandelt daherkommt, ist der Aufwand zur Verarbeitung der Schale deutlich grösser. Zumindest das Innere trifft unseren Geschmack, mit einer milden, sehr angenehmen Säure, die einen nicht zu Grimassen und Schüttelfrost zwingt und auch das Fruchtfleisch ist von zarter Konsistenz und eignet sich hervorragend zum Filetieren.

Fazit: Sie ist wie ein Travestiestar, ist der Lack ab, bleibt es eine Zitrone.

Karton à 12.5 kg

Oh Mann, ich war hin und hergerissen, ob dieses südafrikanische Produkt überhaupt die Zeilen wert ist. Nun leider irgendwie schon, denn die Verfüg- und Haltbarkeit der hiesig eingelagerten Birnen ist irgendwann endlich. So haben die aktuell knüppelharten Wurfgeschosse demnächst ihre Berechtigung, zumal weitere Sorten bereits die Containerkreuzfahrt in Südafrika angetreten haben und mit dem Lastwagen, Ihr kennt die Prozedur, zu Beginn kommender Woche aus Holland hier eintreffen.

Ich bin gnädig, die Dinger reifen ja noch nach, auch der Gout lässt sich feinfühlig erahnen, da gibt es noch Luft nach oben. Einige Tage bei Zimmertemperatur gelagert, färbt sie sich gelblich und entwickelt ein buttrig- saftiges Inneres. (hoffentlich) Noch haben wir einheimisches Kernobst in den Lagern und mit der roten Bayoz oder Alessia kommt eine sogenannte Wintersorte als Galgenfrist gerade recht.