Marktnews KW 49/ 05.12.2024

Endlich ist wieder Saison!

Nein, Spass beiseite, doch seit einigen Jahren tummeln sich Ende November, Anfang Dezember auf dem Markt vermehrt frische Erbsenschoten. Muss wohl an den klimatischen Bedingungen im sonnenverwöhnten Italien liegen, damit wir uns die Ranzen nicht nur mit diversen Kohlsorten vollschlagen müssen. Der heilige Saisonkalender schreibt allerdings von Juni bis September vor. Vorschreiben will ich niemandem, was er auf seine Menükarte setzt, feel free!

Die Qualität geht in Ordnung und wir bedienen natürlich die Anfrage.

Let’s go to San Francisco…

Jedes Jahr auf’s neue komme ich mir etwas verscheissert vor, wenn ich diese Überseekirschen in der Präsentation sehe. Etwas unwirklich und für Rumkirschen deutlich zu teuer.

Das Kerosin, was in die Umwelt geblasen wird, lassen sich die Dealer ordentlich vergolden, den armen Chilenen bleibt nur ein Bruchteil.

Wer es nicht lassen will, der kann die Chriesi für seine Dessertteller gern durch Kuvertüre ziehen (übrigens auch bei uns erhältlich) und ihnen so den letzten teuren Schliff geben.

Die Pomeranze ist eher sauer sowie bitter und eignet sich nicht sonderlich zum Rohgenuss wie ihre Agrumen-Verwandtschaft.

Ihr Steckenpferd ist die Produktion zu Marmelade oder Konfitüre. Ebenso wird sie zur Herstellung von Orangeat genutzt, der Abrieb lässt sich ebenfalls verarbeiten.

Gerade zur Weihnachtszeit wird die Zeste kiloweise in den Guetzliteig gerieben, die Frucht geliert und so weiter. Gerade jetzt habe ich mir ein paar Plätzchen von Bernhard`s Schwiegermutter sichern können und sie im geheimen Kämmerlein verputzt, vielen Dank Hanni, Deine Guetzli sind wieder mal herausragend.

Wie immer bei diesem Produkt, werde ich mit meinem Jugend- und Lehrlingstrauma konfrontiert. Die Lutschi lässt mich bis heute nicht vergessen und treibt mir noch immer die Schamesröte ins Gesicht.

Diese Litchi kommen aus Réunion, etwa 700 Kilometer östlich von Madagaskar, dort wo der Pfeffer wächst.

Laut Google benötigt ein Flugzeug etwas über 21 Stunden, um nach Zürich zu gelangen, womit der Transport damit auch schon geklärt wäre. Ein kleiner Trost für grüne Romantiker, diese kleine Insel mit ca. 860’000 Einwohnern gehört zu Frankreich, deshalb darf sie stolz die Flagge der Grande Nation tragen. Geschmacklich zu der deutlich günstigeren Schiffware liegen Welten, doch ob Dir das den deutlich höheren Preis wert ist, bleibt fraglich. Nur für kurze Zeit!

Diese Promenadenmischung setzt sich im Ursprung aus der Tarocco-Orange und der Clementine zusammen. Im heutigen umgangssprachlichen Gebrauch spricht man von Hybriden.

Die degustierten Exemplare entsprechen voll meinem Gusto. Ich mag es, wenn das Verhältnis zwischen Zucker und Säure ausgewogen ist. Hinzu kommt aktuell noch eine Spritzigkeit, welche andere Zitrus -Vertreter in den Schatten stellt. Wer also auf den Normalo- Einheitsbrei verzichten will, der greift zur Tacle.

Auch dieses norditalienische Gestrüpp wurde beim zweiten Händler gesichtet. Die angebotenen Mengen der «Italoperücke» sind allerdings auch noch sehr übersichtlich, so dass man sich erst rückversichern muss, ob am Folgetag überhaupt etwas den beschwerlichen Weg nach Zürich findet. Deshalb schreibe ich unter Vorbehalt. Sollte es also in den nächsten Tagen einen Engpass geben, weichen wir auf Cima di Rapa aus.