Marktnews KW22 / 1.Juni 2023

Bis zum Johannistag am 24. Juni ist ja noch etwas hin, wo die Spargelsaison traditionell ihr Ende findet, doch die Menükarten mit den Eierschwämmen werden schon ausgetüftelt. Es gesellt sich allerdings wieder dieser weissfleischige Kamerad hinzu und spielt sich unverhohlen in den Vordergrund. Die Qualität ist bisher aller Ehren wert, die Verfügbarkeiten am Montag stelle ich aber weiterhin in Frage.

Wie man eine Feige isst, der Bestseller von Gael Greene, hat eigentlich nichts mit der Gastro zu tun, sondern ist pure Erotik. Die schreibende Gastrokritikerin, leider im November letzten Jahres verstorben, hatte wohl auch noch andere Passionen, dreht es sich in dem Schinken um hemmungslose Liebesspiele, Fetische und Aphrodisiaka.

Hier sind wir dann wohl auch beim Punkt angekommen, denn Feigen sagt man nach, sie seien tatsächlich Liebesturbos, ihre Mineralstoffe sollen die Lust und sexuelle Fantasien anregen.

Nach den angebotenen Katastrophen der letzten Monate eine nette Abwechslung, ausserdem sind die neu erhältlichen Früchtchen auch noch richtig lecker. Nur die Regelmässigkeit lässt noch etwas zu wünschen übrig.

Allmählich kommt Bewegung in die Melonenauslage, überall wird das Angebot ergänzt. Mangels interessanter Produkte nach so einem Feiertag, rückt heute ausnahmsweise die «Orange Candy» in den Vordergrund. Klingt vielleicht etwas abwertend, doch in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen und so wage ich mich an etwas heran, über das ich für gewöhnlich wohl nie schreiben würde.

Zu dünn ist sind die Fakten, die mir Dr. Google und Mister Lexikon da auftischen, also muss ich mich wieder ganz auf meinen Gaumen verlassen.

Hilfreich ist da ihr Künstlername, denn die Farbe passt schon mal, würden diese honigmelonenähnlichen Dinger etwas reifer sein, macht auch das Candy Sinn.

Eigentlich gefielen mir die News, der letzten Woche viel besser, sie liessen sich auch einfacher schreiben, da Kracher auf Kracher folgte. Etwas unspektakulärer gehen wir nach Pfingsten ans Werk, mich haut eine Saturn Nektarine einfach nicht aus meinem Drehstuhl. Damit ich Euch dann auch kein Seich verzähle, mopse ich mir zwecks Degustation, diverse Früchte und analysiere sie erst, bevor ich über sie herziehe. Doch welche Überraschung entpuppt sich beim scheuen Biss in dieses Steinobst, habe ich doch erwartet, dass sich sämtliche Gesichtszüge verziehen, weit gefehlt, gefällig rund der Geschmack, schön ausgereift und erfrischend süss ist diese Charge nach Zürich gekommen.

Der noch etwas unverschämte Preis erdet mich dann vorerst wieder.

Zugegebenermassen möchte ich verkaufen, doch an erster Stelle steht bei mir die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Lieber Jonas, die hättest Du noch etwas bei der Sonne hängen lassen dürfen. Jetzt kommt der stadtbekannte Toni wieder ins Spiel, mit dem ich am Morgen, wenn etwas Zeit, gerne fachsimple. Etwas Creme Fraiche und Zucker unter die geschnittenen Erdbeeren heben und dann kompensierst Du die fehlende Sonne, sowie Süsse und bekommst noch etwas auf die Hüfte.;)

Du achtest auf Dein Budget und brauchst preiswerte Steinfrüchte, dann haben wir neben Nektarinen auch diese Pfirsiche im Ifco günstig in Petto.

Aktuell eignen sie sich leider wirklich nur zur Verarbeitung. Mit fortschreiten der Saison werden sie dann auch besser. Es gab schon Zeiten, da hatten sie mehr zu bieten als die Extraware. Hier müssen wir uns aber eine Weile noch gedulden.