Marktnews vom 3. November 2022

Die eierlegende Wollmilchsau in Sachen Wintergemüse. Der Kreuzblütler ist das Resultat eines fünfzehnjährigen Züchtungsprozesses von Rosenkohl und Federkohl. Die ersten Kunden kratzen bereits seit September an der Türe um die begehrten «Blumensprossen» zu erhaschen, jetzt ist es endlich wieder soweit. Der knackige Biss und der nussige Geschmack sind in den letzten Jahren sehr gefragt und gehört seither auf die Teller daheim und im Restaurant.

2010 feierte die Kreation Premiere, damals noch in der Europäischen Union, beim britischen Händler Marks & Spencer. Seither haben sie sich den Weg durch ganz Europa gebahnt und sind über den grossen Teich nach Amerika geschwommen.

Die Kalettesvermarktung in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

Wintergemüse Nummer 2 in der Pipeline. Die Bezeichnungen sind mehr als vielfältig, Knollenziest, japanische Kartoffel oder chinesische Artischocke, sind weitere Namensschöpfungen dieser Knolle.

Der Ursprung ist hier leider nicht ganz belegt, die Archäologen sind sich nicht einig, wo die ersten Ausgrabungen stattfanden, ob in China oder in Japan.

Optisch erinnern die Stachys an den Marshmallow Man in Miniatur aus den Ghostbusters Filmen, an das Michelin-Männchen oder einfach an wurmartige Geschöpfe, glücklicherweise bewegen diese sich nicht mehr.

Die NZZ widmete dem Knollenziest 2019 einen Artikel und weist dort auf die verschiedenen Verwendungs- und Zubereitungsarten hin, dem füge ich nichts hinzu, ich möchte den Artikel nicht verhunzen.

Eigentlich sollten wir sie als Sweet Palermo betiteln, ich bin aber nicht sicher, ob diese Bezeichnung geschützt ist.

Bei dieser süssen Hornpeperoni haben wir Exemplare mit unwahrscheinlich wenigen Samen, optimal für die Küche zum Füllen. Nach kurzer Diskussionsrunde mit der kunterbunten Marktbelegschaft, gab es weitere internationale Feedbacks und Anregungen.

Was Ihr auch immer damit anstellen wollt, wir haben hier ein Premiumprodukt im Angebot in den Farben der Ampelkoalition der Gummihälse, zu recht moderaten Preisen.

Die Zwergorangen gelangen normalerweise aus dem fernen Südafrika zu uns. Da in den letzten Jahren die Küchen der Gastronomie und mittlerweile auch die Haushalte umweltbewusster agieren, freuen wir uns, wenn so kleine Früchtchen nicht erst um den halben Erdball geschaukelt werden müssen, sondern fast regional aus dem Stiefelkanton her gekachelt werden können.

Ab heute wieder erhältlich in unserer schönen Markthalle. Den Ursprung haben die Kumquats in Asien. Du kannst sie mit Haut und Haaren verzehren, die meisten benutzen sie aber zur Marmeladen- oder Chutney Herstellung.

Hier kommt die wohl unnützeste Frucht zu dieser Jahreszeit. Neben den Nektarinen sind Pfirsiche und Nectacots aus dem schönen Südafrika in das nahgelegene Zürich, mit dem emissionsfreien Papierflieger, natürlich wasserstoffangetrieben eingetrudelt. Der Geschmack ist selbstverständlich ein Traum, genauer gesagt ein Alptraum. Dazu ist der Preis die Retourkutsche für diese Eskapaden, der sich jenseits von vierzehn Franken bewegen wird.

Sollte Dich das nicht schocken, dann hol Dir die sauren Steine ins Geschäft.

Vielleicht sind in ein paar Tagen die Nectacots etwas, ich lege meine Hand nicht dafür ins Feuer.

Diese Kreuzung aus chinesischer Zitrone und saurer Mandarinen kam vor 1300 Jahren nach Japan, eigentlich.

Jene auf unserem Markt hat die Meerenge von Gibraltar genutzt, um Charisma und «Parfüm» in der Schweiz zu verbreiten. Was die in Marokko kultivierte Zitrusfrucht in Front bringt ist der halbierte Preis zum «Original» von der Pazifikinsel.

In der Spitzenküche finden sowohl Saft als auch die Schale Verwendung, um Gerichte geschmacklich zu vertiefen und abzurunden. Der Vitamin C Gehalt ist um das dreifache höher als bei einer herkömmlichen Zitrone. Die Erntezeit ist von Ende Oktober bis Anfang Januar.