Marktnews KW48 / 30.November 2023

Die Sizilianer werden oder würden mich wohl am liebsten lynchen, doch sorry, für Sizilien gibt es kein offizielles Länderkürzel.

Nachdem uns in der letzten Zeit die Südafrikaner ihre Orangen um die Ohren gepfeffert haben, ist es nun endlich Zeit die europäischen Pforten zu öffnen.

Die inneren Werte können durchaus schon überzeugen und erleichtern uns die Wartezeit auf die Blutorangen.

Wieder so ein Teufelswerk und jetzt noch mit Stacheln am Start. Hartgesottene Rüstritter, machen einen grossen Bogen um die glatten und runden Jumbos, sondern zanken sich lieber mit den hinterlistig spitzen Spinosi.

Ich kann dem Ganzen weiterhin nichts abgewinnen, muss mich vorher mit Schutzkleidung und Handschuhen ausrüsten, damit ich auch morgen den klaren Durchblick habe und nicht mit zugeschwollenen Augen durch die Halle schleiche.

Eigentlich sind wir uns diesen Engelshaar seit Jahren in der Halle gewohnt. Er könnte noch deutlich an gelb zulegen, doch sind wir schon mal froh, dass dieser feinblättrige Vertreter wieder erhältlich ist, nachdem wir mit italienischen groben «Pseudolocken» wahrlich nicht verwöhnt wurden und nicht jeder seine Freude dran hatte.

Jetzt resetten wir mal die Situation und beten zum heiligen Friséegott, dass er bald erblonden möge. Achtung, die Eingänge sind noch recht unregelmässig und wir müssen hin und wieder nach Italien ausweichen.

Die Ankündigung des hiesigen Dealers hätte ich nicht treffender übernehmen können. «Die beliebten Santi Orangen Newhall mit Blatt sind wieder da. Ich weiss insgeheim schon jetzt, wessen Augen zu funkeln beginnen und wer seinen Laden mit diesen Prachtexemplaren den letzten Schliff gibt.

In der Vorweihnachtszeit steigt die Nachfrage solcher Agrumen, es wird ziseliert, geliert, glasiert und so weiter, man könnte meinen, der Beiname Santi stamme vom Santa Claus ab, alle Romantiker muss ich hiermit enttäuschen. Santi Rindone ist ein Produzent aus dem Umland von Augusta unterhalb der Stadt Catania.

Jetzt aber das allerwichtigste, geschmacklich mein absoluter Favorit, auf gut Deutsch der Hammer.

Der Knollige Sauerklee stammt vermutlich aus Kolumbien, so ganz einig scheint man sich hier nicht zu sein. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Knolle auch in Europa angebaut, ebenso hat sie den weiten Weg bis nach Neuseeland geschafft, dort wird sie überwiegend als Stärkelieferant benutzt.

Interessant ist, dass die Knolle weitestgehend gegen sämtliche Schädlinge resistent ist.

Die Zubereitung ist relativ vielfältig, geröstet, roh, gekocht oder gebacken, hier bleibt kein Wunsch unerfüllt.

Einige gewiefte Produzenten aus der näheren Umgebung bieten die Haferwurzel schon seit einigen Jahren an, der Hot Stuff in der Gastro. Auf diesen Zug will einer unserer Dealer in der Halle auch aufspringen und importiert das Zeug aus Frankreich. Ich glaub mich sticht der Hafer! Die Zubereitung soll sich laut dem allwissenden Internet ähnlich verhalten wie bei den Schwarzwurzeln, ich möchte hier aber nichts bestätigen und dementieren, da ich über keine Nahkampferfahrung verfüge.