Marktnews KW5 / 01. Februar 2024

Man muss nicht alles schwarz und weiss sehen, denn wir setzen jetzt die rosarote Brille auf und können die aktuell geschmackvollsten Trauben die Südafrika hergibt anbieten. Die Nachfrage für eingepferchte Trauben in der Plastikschale ist schon enorm, obwohl qualitativ Welten zwischen den Offenen liegen, zumal bis vor kurzem hier Exemplare ihr Unwesen trieben, die mit KW 48 beschriftet waren und das geht einfach mal gar nicht. Besonders angetan hat es mir die leichte Honignote, die sich beim Verlustieren auf der Zunge breit macht, einfach herrlich.

Nach zwei Tagen reifen, bei Zimmertemperatur darf ich dieser Birne tatsächlich das Prädikat empfehlenswert ausstellen, die ich am Montag noch knüppelhart vom Importeur in Empfang nahm. Wenn Du Dir die Zeit nehmen kannst, belohnt Dich die Warterei mit einer zart schmelzenden, süssen Williams.

Dieses Kernobst fand erste Erwähnungen im Jahr 1770 in England. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten sie dann auch über den Ärmelkanal und verbreiteten sich in Europa schlagartig.

Warum der ein- oder andere bei den chinesischen Morcheln die Nase rümpft, erschliesst sich mir nicht ganz, bei der aktuell angebotenen grandiosen Qualität. Ob Zucht hin oder her, die Chinesen rollen den Weltmarkt nicht erst seit gestern von hinten auf. Diese Schlauchpilzart gilt als Fingerzeig in Richtung Frühling, denn für die Exemplare aus der Türkei ist es noch etwas arg früh, drum nehmen wir, was die Halle hergibt. Die Kalibrierung geht mehr als in Ordnung, solch gleichmässige Morcheln sieht man tatsächlich selten, als hätte bei der Verpackung nach der Ernte ein Qualitätsprüfer Mass genommen.

Ein weiterer Frühlingsbote verzaubert mit seinem strahlenden Rot die Nächte in unserer liebsten Halle. Frau Antje war also wieder fleissig und bringt nicht nur Kresse und Käse aus Holland. Das Nordseevolk, mein Nachbar, gilt als Vorreiter in Sachen Saisonstart für Rhabarber. Das Gemüse, welches überwiegend für Süss-Speisen Verwendung findet, startet dieser Tage seinen Run auf die Teller. Die bevorstehenden Ferien, zwingen uns natürlich noch Vorsicht walten zu lassen, um Foodwaste zu vermeiden, doch wenn Du uns frühzeitig Bescheid gibst, organisieren wir Dir Deine gewünschte Menge.

Mit Sicherheit kein Dauerbrenner, nur frisch und mit intakten Spitzen der absolute Hammer. Der ursprüngliche Türmchenkohl ist keine Kreuzung aus Blumenkohl und Brokkoli, kann aber eine gewisse Verwandtschaft nicht leugnen. Das Julius- Kühn- Institut in Quedlinburg am Harz-Rand in Deutschland stuft ihn jedoch als spezielle Form des Blumenkohls ein. Der Romanesco darf sich im Vergleich zu seinem Bruder über mehr Vitamin C und Karotin freuen, was ihn offenbar gesünder macht und mit 31 Kalorien pro 100 Gramm, unterbietet er den Brokkoli um 8 Gramm, offensichtlich kann man sich an ihm schlank essen.

Die Coeur de Boeuf machen als letzter Artikel das Rennen, stechen sie doch mit ihrer Saftigkeit und ihren acht Kammern hervor. Klar, haben wir noch Winter doch die Nachfrage bestimmt das Angebot. Der Mut der Importeure muss honoriert werden, sei es eben mit diesen Ochsenherztomaten, danke Oguz oder mit den aberwitzig teuren Zucchetti gelb, danke Lukas, welche richtige Cojones erfordern, denn sie sind wahnsinnig empfindlich und nicht lang haltbar. Apropos Cojones, denn die Überleitung ist eine Steilvorlage zum Tomatenetikett, hier prangt nämlich die Bezeichnung Huevo de Toro, genug der vulgären Ausdrücke, die Übersetzung überlasse ich Dir. 😉

(Ich habe tatsächlich einen roten Kopf)