Marktnews vom 6. Oktober 2022

Fast hätte ich mich in die Nesseln gesetzt, als ich mich nach Preis und Verfügbarkeit der Tropea Cipollotti erkundigt habe. Bereitwillig erhielt ich Auskunft, was der Händler nicht erwähnte, dass es sich nicht um die beliebte Variante handelt.

Ich unterstelle ihm jetzt einfach mal nicht den Versuch der gewerblichen Täuschung, denn ihn würde eine Geldstrafe nicht unter 90 Tagessätzen erwarten oder sogar eine Freiheitsstrafe. Zum Glück hatte ich beim zweiten Durchgang eine Brille auf und konnte das Kleingedruckte lesen, ein weiteres Merkmal bei der echten Ware aus Tropea sind die langgezogenen Zwiebelköpfe. So bleibt mir wegen einer simplen roten Cipollotti, ein Besuch im Pöschwies erspart.

Der Eyecatcher im Detailhandel ist nun aus spanischer Produktion wieder erhältlich. Sie tragen den eher ulkigen Namen Clemenrubi und sind eine Mutation der Sorte Oronules.

Geschmacklich kommen die Zitrusfrüchte schon recht stimmig daher, einen Spritzer mehr Säure würde ihnen sogar noch besser stehen.

Da ich hier leider über eines der Highlights vom Zürcher Engrosmarkt schreibe, versuche ich die Fettnäpfchen zu vermeiden und ziehe diese Früchte heute mal nicht durch den Kakao.

Da ist er wieder, wahrscheinlich noch eher unregelmässig, teuer und viel zu früh, eigentlich erst Ende November erwartet, aber er ist nun mal da!

Die Stossgebete, beim Barte des Propheten unterdrücke ich heute einfach mal.

Als hätte man einen alljährlichen Sprung in der Platte, kämen jetzt die wiederkehrenden Rezepturtipps mit den salzig, fleischigen Grasbüscheln und diverser Pasta, aber Stop.

Angesichts der Pilzvielfalt in der Halle, den Montag klammere ich besser aus, drängt sich der Gedanke auf, mal etwas mit Grass und Mushrooms zu kredenzen. Die Doppeldeutigkeit ist zu entschuldigen, zum Barba di Frate ist leider bereits alles gesagt worden.

Ich könnte sie unter Artikel, die die Welt nicht braucht, deklarieren, doch man kann es sehen wie bei den Autos, vier Räder, günstiger Antrieb und Dach drauf, fertig. Nullachtfünfzehn macht die wenigsten Menschen glücklich, etwas für die Augen, etwas für das Herz, so wünscht sich das ein Jeder.

Ich schreibe hier ja schliesslich nicht über einen herkömmlichen Sack Zwiebeln (Dacia), hier kommt etwas Royales, aus makellosen Produkten gepaart mit viel fleissiger Handarbeit (Range Rover).

Nun stellt sich hier die Frage, wer hängt sich in seinen Laden einen Zwiebelsack oder dekoriert damit sein Buffet aus.

Ja, die Zöpfli, erhältlich in zwei Grössen sind teuer, jedoch nicht maschinell gefertigt und sie machen einfach etwas her.

Nachhaltig sind sie auch noch, wenn Du sie für Deine Ausstellung nicht mehr benötigst, dann verarbeite sie einfach.

Sie muten edel an und sind meines Wissens auch die einzigen Birnen mit einem «Wachssiegel». Zu Zeiten der inländischen Vollversorgung, haben sie dieses auch bitternötig, denn der Zoll langt hier ordentlich hin, um einheimische Obstbauern vor den Heuschrecken aus den Nachbarländern zu schützen.

Wir finden das grundsätzlich gut, wollen aber auch nicht jeden Tag Kartoffeln essen.

Die Comice ist saftig und süss und eignet sich natürlich herausragend zum Frischverzehr.

Gut präsentiert im gut sortierten Detailhandel ein Selbstläufer.

Ich mag mich erinnern, dass im letzten Jahr, das ein oder andere Gebinde über unsere Laderampe gewandert ist.

Diese Italienische Spezialität ist leider nicht täglich erhältlich und die Herbstferien werden die Situation auch nicht verbessern.

In der Gastro sicher kein Problem, dort kannst Du Randen draussen mal eben auf den Rost des Green Egg hauen.

Mir haben es die ebenfalls angebotenen Ofenzwiebeln angetan, das Aroma hat tatsächlich Lust auf mehr gemacht, nachts um 2 Uhr.

Naja, die grossen Hiobsbotschaften blieben ja aus, mir graut es schon vor nächster Woche.