Marktnews KW45 – 10. November 2022

Was klingt wie ein spanischer Action- Schauspieler aus Haus des Geldes, ist in Wahrheit diese wunderschön purpurne Tomate. Die innen rotfleischige Frucht hat es bisher nicht unter die 60 besten Sorten geschafft, was nicht ist, kann ja noch werden. Obschon die Tomatensaison, ja eigentlich vorüber ist, es ist bald Winter, handelt es sich mittlerweile um ein ganzjähriges Produkt, der Markt bedient nur die Nachfrage und den Schreiberling trifft keine Schuld.

Ganz so schlecht kann dieser violette Engel auch nicht sein, wenn er es erneut in die Marktauslage geschafft hat.

Bald nun ist Weihnachtszeit, fröhliche Zeit, nun ist der Weihnachtsmann gar nimmer weit…

So starten wir den Hauptbestandteil der bunten Samichlaussäcke und Weihnachtsteller. Die aktuelle Sorte der Oronules wird dann in ca. zwei Wochen übergangslos durch Clemenules ersetzt.
Erstere erwähnte, ist eine Clementinen Frühsorte, zeichnet sich durch zartschmelzendes Fruchtfleisch, gutem Saftanteil und leicht schälbare dünne Schale aus. Hoffen wir, die Nächsten kommen auch gut.

«Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei, jawoll mein Schatz es ist vorbei…»

Was Stephan Remmler so schön besang, lässt sich auf so manche Dinge applizieren. Heute sind die Schweizer Bohnen fällig, Sorry Saisonende.

«Doch Du musst nicht traurig sein, Du bist ja nicht ganz alleine…» So geht die Textzeile weiter und wie im richtigen Leben übernimmt ein Anderer. Buongiorno Italia! Obwohl ich lieber über heimische Produkte schreibe, muss ich neidlos zugeben, dass diese grünen Bohnen aus dem Nachbarland der absolute Knaller sind, super fein und grandios in der Farbe.

Das Auge isst eben auch mit und ich konnte den Artikel mit den blöden Artischocken umgehen!

Das war ein kurzes Stelldichein mit den vermeintlichen Nachfolgern der Lavallee, den Ribol Trauben, unser liebster Mitbewerber muss sich neu orientieren. Hier folgen sachdienliche Hinweise für Greenhörner! 😉

Glücklicherweise haben wir vorerst auf das richtige Pferd gesetzt und uns nach der Degustation letzte Woche, für die Black Pearl entschieden. Jetzt hat unser Handelspartner noch eine «Französische Bulldogge» auf Samstag in der Hinterhand, namens Bel’ Air, doch auch hier entscheidet der Genusstest, ob besagter Wein als Standardprodukt taugt.

Ohnehin ist in näherer Zukunft ein Ende in Sicht und die Ware kommt dann von Übersee.

Mann der aktuellen Stunde, wenn es um Palmkohl geht, ist definitiv Werner Pfister aus Freienstein.

Dieser Virtuose bringt es fertig, diesen heimischen Cavolo Nero in besserer Qualität zu uns in die Halle zu liefern als die Italiener selbst.

Für Fans, welche nicht in der frischesten Markthalle der Schweiz einkaufen können, sei gesagt, dass die Pfisters, Dienstag und Freitag auf dem Bürkliplatz aktiv sind und Mittwoch, sowie Samstag in Oerlikon.

Zur Verarbeitung wurde bereits alles verkündet, ob Eintöpfe, Gemüsebeilage oder gefüllte Kohlwickel – Du bist der Herr über Töpfe und Pfannen…

Die Einen, vermarkten ihr Produzentennetzwerk, wir sprechen vom Familiennetzwerk. Die Friedli`s aus Wohlenschwil, bekanntermassen durch eine Heiratsurkunde mehr als nur verwandt mit den Welti`s, haben den Anbau wieder gewagt und lassen ihre Wassermelonenrettiche direkt zu uns in die Halle trudeln.

Knackig im Biss, mit angenehmer würziger Schärfe und wunderschöner Iris. Im Vergleich zu den Franzosen, ein kolossaler Qualitätsunterschied, die sind leicht schärfer, aber eben auch echt bitter. Leider lässt sich auch an der Schale der frankophilen Exemplare erahnen, dass diese schon ein paar Meilen auf dem Buckel haben. Die Aargauer Variante hingegen benötigt zu uns, noch im halblegalen Tempo, gerade zwanzig Minuten. Übrigens, wer auf dem Markt nicht genug Rettiche vorbestellt hat, kann sie beim Welti erstehen.