Marktnews KW2 / 11.Januar 2024

Falls Du denkst mit den Moro der Marke Zuccarrello kommt endlich Leben in die Bude und der Messias hat die schönste Stadt der Schweiz erreicht, dann hast Du Dich geschnitten. Wo wir auch schon beim Thema sind, denn aktuell ist jeder Schnitt eine colorierte Niete, allerdings von jedem erhältlichen Brand. Die Blutorangen punkten farblich eher mit vornehmer Blässe, so dass die aktuellen Temperaturen die Hoffnung schüren, dass in den kommenden Tagen da endlich mal was geht.

Geschmacklich gibt es hier ja nun nichts zu nörgeln, doch wir sind eben verwöhnt. Hier folgt in Kürze sicherlich ein Update.

Die letzten Atemzüge des alten Jahres waren wenig erquickend in Punkto Erdbeeren, die Nachfrage viel zu gross, die verfügbaren Mengen zu gering und preislich ging es her wie auf einem sackteuren Basar. Zwar schafften ein paar flotte Italienerinnen etwas Abhilfe, doch war die Verfügbarkeit zum Teil grenzwertig, da die Stiefelkantonisten etwas mehr zu feiern haben als die Schweizer.

Mit Ankunft der einlagigen Erdbeeren aus Spanien, dürfte sich die Sache etwas beruhigen, doch auch hier muss das Wetter entsprechend mitspielen. Die Qualität geht für den Januar in Ordnung, auch wenn eigentlich noch keine Saison ist.

Die Pomeranze ist eher sauer sowie bitter und eignet sich nicht sonderlich zum Rohgenuss wie ihre Agrumen-Verwandtschaft.

Ihr Steckenpferd ist die Produktion zu Marmelade oder Konfitüre. Ebenso wird sie zur Herstellung von Orangeat genutzt, der Abrieb lässt sich ebenfalls verarbeiten.

Gerade zur Weihnachtszeit wird die Zeste kiloweise in den Guetzliteig gerieben, die Frucht geliert und so weiter. Im letzten Jahr konnte ich mir ein paar Plätzchen von Bernhard`s Schwiegermutter sichern und sie im geheimen Kämmerlein verputzen.

Das Original aus Israel ist wieder da! Formschön, nicht zu klein und spritzig wie eh und je.

Mit dem Beginn der Orri-Saison muss ich zwangsläufig immer an meinen Lehrmeister denken, der mich aufforderte, (fr)essen Sie Herr Görges, (fr)essen Sie!

Im Jahr 1989 als Projekt gestartet im Volcani Center, musste die Kultivierung ab den 2000ern sogar beschleunigt werden, um den neuen IT-Früchten und deren Nachfrage Herr zu werden.

Seitdem sind sie in ihrem Siegeszug nicht mehr aufzuhalten und erobern die ganze Welt.

Endlich mal wieder ein kleiner Lichtblick und ein Aufbäumen bei uns in der Markthalle. Die letzten Wochen waren wir nicht sonderlich verwöhnt, wenn man an die ganzen Leichen denkt, die über den Jahreswechsel liegen geblieben sind.

Waren doch die meisten Zürcher irgendwo und nicht hier. Viele Restaurants liefen auf Sparflamme oder machten gar einen kleinen Break über die Feiertage und da verloren die ansässigen Händler offensichtlich den Mut.

Jetzt heisst es glücklicherweise wieder All in und wir bedanken uns für den Eingang dieser frischen Kefen.

Die Adora Tomate gehört zur Familie der Marmande, welche sehr früh reift.

Herausragend ist ihr süss-säuerlich ausgeglichener Geschmack und ihre hervorragende Haltbarkeit, welche gerade die Detailhändler zu Luftsprüngen motiviert.

Da das Auge ebenso mitisst, ist die rot-grüne Farbgebung ein besonderer Hingucker auf den Tellern, der die Augen der Geniesser in den Restaurants leuchten lässt. Der Clou bei der Adora ist, dass sie zu den wirklich wenigen Exemplaren im Winter gehören, die Deinen Gaumen maximal stimulieren werden.