Marktnews KW3 / 18.Januar 2024

Es erschliesst sich mir nicht recht, warum der Apple-Dealer, den Pinova gerade erst jetzt in seinem Angebot listet, werden die süss-säuerlichen Kernfrüchte doch schon im Oktober geerntet. Wohlmöglich, weil wir es hier mit einer recht beständigen Lagerapfelsorte zu tun haben, um den Früh- und schnell reifenden Varietäten die Vorfahrt geben zu können, macht ja eigentlich auch Sinn!

Der Pinova war im Rheinland Apfel des Jahres 1998 sowie 2001, stammt vom Golden Delicious und Clivia ab, welcher aus einer Paarung vom Cox Orange und Geheimrat Dr. Oldenburg hervorgeht. Über den eigentlichen Ursprung kann ich nichts Verlässliches hergeben, schwirren doch im Netz die Region Südtirol und Dresden herum.

Herzlich willkommen in meinem Hamsterrad, muss ich doch wieder über die vermaledeiten Korbblütler berichten und mir irgendeinen Firlefanz aus den Fingern saugen.

Die Qualität kann ich mehr als famos betiteln und natürlich munden sie auch meinem eher pingeligem Geschmack ohne allergische Reaktion. Das Verarbeiten hingegen muss ich Euch in die Schuhe schieben und auch beim Einkauf mache ich eher einen grossen Bogen und bitte meinen Kompagnon sich diesem Gemüse anzunehmen, die ganz alte Leier eben wieder.

Der korrekte Name dieses Paradeisers Schimpft sich Raf Plasencia und hat nicht mal im Ansatz etwas mit der Roten Armee Fraktion gemein oder mit dem Musiker RAF Camora.

Resiste A Fusarium, jetzt hätten wir Licht ins Dunkel gebracht, bedeutet schlicht, dieses Andalusische Träumchen ist resistent gegen Wurzelfäule. Durch die salzhaltige Luft der Region gilt sie wohl als ziemlich abgehärtet und offensichtlich tut das Klima auch dem Gusto recht gut. Viel Fleisch und wenig Wasser runden das Gesamtpaket ab.

Irgendwie kommt es mir vor, als hätte ich einen Sprung in der Platte und leiere immer wieder etwas von frischen Erbsen. Doch was soll man machen, wenn dieses zarte Gemüse in formidabler Qualität präsentiert wird und in den Köpfen zu dieser Jahreszeit nur Lagergemüse rumschwirrt. Es erfordert natürlich etwas Fleissarbeit, die dann aber zum Verzehr mit zarten knackigen Erbsli versüsst, sowie belohnt wird.

Der offizielle Name wäre hier Mandarinen Mandared und ich konnte mich nicht entsinnen, dieses Produkt bisher gesichtet zu haben. Bevor ich hier etwas Falsches raushaue, nochmals schnell erkundigt und siehe da, der erste Stapellauf war schon vor ca. drei Jahren. Im Letzten war die Ernte sehr bescheiden, so dass man erst gar keinen Importversuch startete. Offensichtlich habe ich davor schon Tomaten auf den Augen gehabt, denn die süssen, spritzigen und kernlosen Früchtchen, haben es tatsächlich in sich, einfach lecker. Interessant auch die Farbgebung, die im Moment mehr reinhaut, als die aktuellen Moro. (Sorry Christoph, ich denke täglich an Deinen Wunsch!)

Im Gegensatz zum feinen Stängelkohl, ist der «Lecce» tatsächlich mein Favorit.

Kein Wunder, sind die Blätter doch viel kräftiger ausgeprägt und kleine Brokkoliröschen gibt es als Bonus noch obendrauf, so richtig rustikal und mit Biss.

Meine Schwiegermutter wird schimpfen, wenn sie im fernen Schleswig Holstein auf die Pirsch geht um diese italienische Spezialität zu ergattern, denn die ist dort leider noch Mangelware. Also Mama, es wird mal wieder Zeit für einen Besuch, als Gastgeschenk hätte ich eine Kiste Cima Lecce! 😉