Marktnews KW16 / 20. April 2023

April, April, macht immer was er will, doch erfahrungsgemäss trudeln die ersten einheimischen Erdbeeren in dieser Zeit in die Markthalle.

Der tüchtige Jonas, nutzt seinen Aussenposten im sonnenverwöhnten Tessin aus und konnte dieser Tage schon ausliefern. Die Ertragsmengen sind selbstverständlich in der Frühe der Saison noch mit Vorsicht zu geniessen, jedoch werden uns regelmässige Eingänge versprochen.

Wir schielen also in den nächsten Tagen gespannt auf die Wetterapp und hoffen auf stabile Temperaturen und bescheidenen Niederschlag.

Gemüse oder Salat, das ist hier die Frage? Selbst der allwissende Doktor Google will sich nicht recht festlegen.

Vergleichen mit der kompakten spanischen Ware kann man diesen «Hybriden» noch nicht.

Glücklicherweise ist die Importphase nun erstmal passé, da schauen wir gerne über die aktuelle Kleinblättrigkeit hinweg.

Die Geniesser unter den Europäern schlagen endlich in die Knobli-Kerbe und liefern den ersten frischen Knoblauch in den Engrosmarkt.

Irgendwie verstehe ich die Franzosen nicht, debattieren um das Renteneintrittsalter, statt diese Prachtexemplare für sich zu behalten, ihre Baguettes damit zu parfümieren und der Rentenkasse mit den dazugewonnenen Lebensjahren ein Schnippchen zu schlagen.

Mich hat aber keiner gefragt, meine Grosseltern praktizieren das nun schon seit Jahren und geniessen ihr Leben wie Gott in Frankreich.

Auch wenn dieses einheimische, elfenbeinfarbige Gold noch sehr rar ist, schaffen es die Juckers, die feinen Spitzen in anständiger Qualität gebündelt zu uns nach Zürich zu senden.

Für Connaisseure offensichtlich das Nonplusultra, sind doch die besseren Enden, die zarteste Versuchung.

Sekt oder Selters, diese Frage stellt sich hier erst recht nicht.

Letzte Woche noch unter diverses abgelegt, bekommen die San Marzano diesmal eine kleine Hauptrolle.

Vorbei die Suche nach der vollkommenden Tomate aus Bella Italia. Die Qualitätsschwankungen hat der Endverbraucher vielleicht nicht bemerkt, doch waren wir täglich mit Peretti-Quartett beschäftigt. Eigentlich zog sich der dunkelrote Qualitätsfaden durch sämtlich angebotene Produkte in den letzten Wochen. Die grauen Haare, die uns der Spass bereitete, müssen wir nun beim Coiffeur kunstvoll wegretuschieren lassen.

Die Frucht ist willig, doch der Geschmack noch rar. So würde ich es mal vorsichtig ausdrücken. In die Saisonkerbe werde ich nicht wieder prügeln, denn ein Witz ist nur einmal lustig. Mit etwas Geduld beim Nachreifen lässt sich vorab erahnen, dass etwas mehr in diesen Steinfrüchten steckt als aktuell.

Hier gilt also noch abwarten und Tee trinken.