Marktnews vom 20. Oktober 2022

Eine violette Karottensorte mitten aus dem Kanton Zürich.

Nachdem der eine Produzent uns kurz vor knapp mitteilte, dass er in dieser Saison nicht dienen kann oder will, zaubert Sir Martin Schärer aus Oberweningen den Knüppel aus dem Sack. Gniff, bedeutet im Tessiner Dialekt, laut Recherche violett. Diese alte Rüebli- Varietät scheint um Lugano erstmals gehandelt worden zu sein.
Ihr Innenleben wird als weiss beschrieben. Beim Kochen verliert sie etwas von der purpurnen Pracht, lässt sich alternativ auch roh verzehren.
Das Pro Specie Rara Netzwerk umfasst schweizweit über 4000 Erhalter zum Schutz der alten Sorten, zum Glück ist die Gniff ebenso dabei.

Hier könnte man jetzt echt die Geschichte mit hinter den sieben Bergen starten. Das italienischsprachige Tal im Süden des Kantons Graubünden ist von unserer Seite nur über den Berninapass vom Oberengadin erreichbar. Neben einer Touristendestination ist das Bergell auch das Tal der Kastanie. So wird es auf der Seite Engadin Tourismus beworben. Neben dem Besuch des Kastanienwaldes, kannst Du auch noch bis zum 23. Oktober am Festival della Castagna teilnehmen. Dieses beinhaltet rund um die Kastanie Wanderungen, Führungen sowie Degustationen.

Ich merke gerade, wie ich abschweife, Fakt ist, die Marroni sind jetzt in der Markthalle erhältlich.

Schärer News zum Zweiten, mit den Küttiger Rüebli hat Martin das zweite Pro Specie Rara Ass im Ärmel.

Den Ursprung hat diese alte Sorte in Küttigen im schönen Kanton Aargau.

Früher galten diese Karotten als Arme Leute Essen und wurden bis nach Zürich auch als Pferdefutter verhökert.

Verwendet wurden sie von «den Armen» vorwiegend als eingemachte Saure Rüben oder zum Strecken von Kartoffeleintöpfen. Seit längerem besinnt sich die Gastroszene, vielleicht auch dank der betagteren Gäste wieder auf die fast in Vergessenheit geratenen Gemüsesorten und zaubert, auch Dank der Veganer und Vegetarier Kreationen auf die Teller, die selbst Fleischconnaisseure schwach werden lassen.

Heimlich still und leise haben sich die polnischen Lückenfüller aus Kalenderwoche 39 verabschiedet und machen Platz für den weitgereisten US- Platzhirschen. Verarbeitet zu Saft, Kompott oder Marmelade finden die Moosbeeren ihren Weg auf die europäischen Tische. Bei den Amis sind sie unverzichtbar am 24. November, dann feiert die USA ihr beliebtes Thanksgiving.

Die zur Gattung der Heidelbeeren gehörenden Früchte sind angeblich auch nützlich aus medizinischer Sicht und schützen laut klinischer Studien vor Harnwegsinfektionen, zudem gelten sie als entzündungshemmend.

Cicoria Catalogna Cimata oder Cicoria Asparago sind weitere Namen, unter dem die Chicoréeart bekannt ist.
Dieses Gemüse findet vornehmlich auf der Apenninenhalbinsel Verwendung, breitet sich kulinarisch seit einigen Jahren nach Norden aus.

Ob roh, als Salat oder gekocht zu Pasta- Gerichten, der innere Teil, das Herz ist meistens das Objekt der Begierde. Es unterscheidet sich geschmacklich eben auch stark vom bitteren Äusseren.

Mit der Verfügbarkeit und der Qualität in der Ferienzeit ist es aber so eine Sache. Erst gestern habe ich mich entschieden auf eine Auslieferung der Puntarelle zu verzichten, da wir in der Halle nur welke Restposten hatten.

Diese Zeiten sollten jetzt der Vergangenheit angehören, die Ferientalsohle scheint überschritten.

Einer unserer umsatzstärksten Leader-Artikel aus den Top Twenty, bereitet aktuell grössere Sorgen.

Die Verfügbarkeit der – vor allem im Detailhandel so beliebten Honig Cherry Tomaten – ist nicht zu einhundert Prozent gewährleistet.

Gerüchte um zu hohe Heizkosten in den Gewächshäusern, sind eindeutig als falsch einzuordnen. Unsere seriöse Beschaffungsquelle hat mir soeben versichert, dass ein Teil des Tomatenanbaus nicht an den Rispen hält und somit als nicht verpackungsfähig gilt, zum anderen die hohen Qualitätsansprüche durch den Geschmack nicht eingehalten werden können. Das führt zu Engpässen von zirka zwei Wochen, seid also bitte gnädig mit uns, wenn wir Euch nicht im gewünschten Umfang bedienen können. Sorry!