Marktnews KW21 / 25.Mai 2023

Hohoho, draussen vom Walde, da komm ich her und ich muss Euch sagen, es «zerbinatit» schon sehr! Der Sommerhit mit der Seriennummer und dem Wachssiegel ist wieder da. Seit einigen Jahren erfreut sich die Netzmelone des Zerbinati-Brands immer grösserer Beliebtheit. Extra aufgelegt wurden die nie, laut Händler, gabs sie schon immer, nur die Nachfrage war nicht da.

Getreu dem Motto, was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht oder was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.

Der Marktdealer dachte sich wohl, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und nun hat er den Salat und muss alljährlich die Nachfrage bedienen. Karma ist eben so!

Mein Flehen und meine Gebete wurden offenbar erhört und der Tessiner Petrus war ganz schön gnädig, dass wir die ersten Schweizer Himbeeren am Dienstag in den Umlauf bringen durften. Danke an Jonas und seine fleissigen Bienchen, die das ermöglichten. Auch liegen lukullisch Welten zwischen den Importen und den einheimischen Exemplaren. Einziger Wermutstropfen, wie zu jedem Saisonbeginn sind die Erntemengen, so dass wir weiterhin auf zwei Beinen stehen müssen und mir graue Haare wachsen.

Die Wetterprognose der nächsten Tage sieht ja recht vielversprechend aus.

Zerbinati die Zweite!!!!

Warum auf einigen Exemplaren ein Mickey Mauskleber prangte, lässt sich nicht recht klären, wohl eine Marketingstrategie, vermutlich weil der Chef am Freitag und Samstag seine Sprösslinge auf dem Markt hatte, die ihn tatkräftig beim Einkauf unterstützen durften. (Tatsächlich haben sie einen Vertrag mit Disney World EU abgeschlossen.) Der Händler spekulierte offenbar auf den «oh wie herzig» Effekt, lass uns ein Gitter kaufen, dabei kommt es doch auf die inneren Werte an und da sind die Jolly`s seit Jahren eine Bank.

Das Telefon schellt und ich bin im Keller, vielleicht nur verwählt, aber ich bin schneller.

Ich meine selbstverständlich die Ernst Welti AG, die auch die ersten einheimischen Brombeeren seit Dienstag am Start hat, natürlich ebenfalls von Jonas and the Gang, aus dem Sunshine State Tessin.

So macht es Freude, wenn man Anderen ein Schnippchen schlagen kann, doch leider ist eine Vollversorgung noch nicht komplett möglich.

Zu diesem Seifenbaumgewächs habe ich eine ganz persönliche Bindung und dementsprechend auch eine recht peinliche Anekdote.

Vorweihnachtszeit 1998 vor den Toren Lübecks, der Klubraum meines Lehrrestaurants proppenvoll mit Krankenschwestern des Uniklinikums.

Eine exotische Frucht steht im Fokus, die dazumal niemand der anwesenden kannte, folglich wurde das Köchlein nach dem Namen gefragt. Mit breiter Brust © (Lieblingszitat von unserem Asllan), platzte mir bei aufkommender Nervosität, Lutschi raus! Der Abend der Schwestern war gerettet, meiner hingegen im Eimer. An Peinlichkeit wohl im zarten Alter von 17 Lenzen nicht mehr zu überbieten! Jetzt wieder verfügbar aus Mexiko.

Ich hoffe dieses Produkt fliegt mir nicht genauso um die Ohren, wie die roten Williams aus Argentinien von letzter Woche. Hier ist nach kurzer Zeit wieder Schicht im Schacht und meine Quellen berichten, dass über Milano nichts mehr läuft, wirklich schade. (heute plötzlich wieder erhältlich, wer weiss wie lang)

Bleibt zu hoffen, dass die bisher einzige europäische Traube, die geschmacklich überzeugen kann, sich nicht in die Reihe der Eintagsfliegen gesellt. Preislich haben es die Pink Muscat gehörig und faustdick hinter den Ohren, dass selbige jetzt noch flattern und auch die Eingänge sind recht unregelmässig. Den Rest vom Schützenfest und da zähle ich die weissen Trauben aus Ägypten, sowie den anderen italienischen Wein dazu, den kannst Du einfach noch nicht brauchen, so wie sie aussehen, so schmecken sie leider auch.