Marktnews vom 19.05.2022

Gebinde à 2 kg

Hossa, Hossa, Hossa!

Seit letzten Freitag bugsieren die spanischen Landleute ihre Kirschen auf den Markt.

Die Verfügbarkeiten sind noch nicht zu 100 Prozent gewährleistet, die ersten Kandidaten waren schnell vergriffen und auch die Qualität lässt hie und da zu wünschen übrig, doch wird hier in den nächsten Tagen ein Ruck durch die Markthalle gehen und holterdiepolter, dann läuft es hoffentlich flüssiger. Überseemondpreise sind hier nicht unbedingt zu erwarten, ein Ramschartikel zu Dumpingtalern haben wir hier aber auch nicht. Reich an Vitamin C und Kalium eigenen sich diese Vitaminbomben sogar zum Abnehmen, werden sie doch als kalorienarm betitelt.

Dann wäre da noch der nostalgische Effekt, wer hat in seiner Kindheit nicht einen Kirschbaum bestiegen und sich die Früchte an die Ohren gehängt? Mit den einheimischen Chriessi müssen wir Euch noch bis in den Juni vertrösten.

Ifco à 6 kg

Eines meiner Lieblingsgemüse, so schneeweiss und aus heimischer Produktion. Jetzt geht die alte Laier wieder los und die Produzenten aus der Umgebung überschwemmen den Markt mit ihren Blumenkohlen.

Ursprünglich aus Kleinasien stammend, wurden die Samen von den Kreuzfahrern zuerst nach Italien gebracht und seit dem 16. Jahrhundert wird der «Blütenkohl» in ganz Europa angebaut.

Genug vom Geschichtlichen, mittlerweile spare ich mir das Rösli putzen, sondern entferne nur das Grün und backe den Kohl im Ofen.

Nach Lust und Laune etwas Hollandaise drauf, eher grosszügig als zu wenig oder noch lieber polnische Garnitur, die durch das Röstaroma nochmal das gewisse Etwas am Gaumen herauskitzelt.

Ifco à 6 kg

Produzent Grob aus dem wilden Thurgau liefert uns die ersten Kisten Schweizer Fenchel.

Da mir letzte Woche gehörig die Löffel langgezogen wurden, weise ich darauf hin, dass es sich hier um eine Momentaufnahme handelt. Dieser Eintrag ist vom Donnerstag, den 19.5.22. Mitte Kalenderwoche 21 mutmassen die Friedli`s dann, uns mit welFRIsch(er) Ware aus dem Familiennetzwerk bedienen zu können.

Die Vorfreude steigt ins unermessliche, handelt es sich hier aus unserer Sicht um ein Produkt in Premiumqualität.

Ursprünglich stammt der Doldenblüter aus dem Mitteleuropäischen und ist mittlerweile weltweit als Gemüse-, Gewürz und Heilpflanze bekannt. 2009 kürte man sie sogar zur Arzneipflanze des Jahres.

Küchentechnisch haben wir ein mittlerweile profanes Gemüse, womit sich doch noch einiges anstellen lässt. Wir überlassen wie immer den praktizierenden Köchen die kreative Verarbeitung und freuen uns auf das fertige Endergebnis.

Ifco à 6 kg

Wieder so ein Gemüse, das sich direkt nach der Ernte nicht so recht verkaufen lassen will. Erst im Herbst stossen die Kohlköpfe auf reges Interesse. Dabei hat so ein zarter Frühlingswirsing durchaus seinen Reiz, lässt sich doch irgendetwas Rouladiges damit herstellen. Ich durfte in meiner Kochausbildung die zwölf bis sechszehn Stundentage kreativ sein, so wurden kleine Wirzwickel mit Spätzlifüllung hergestellt oder Mini- Gemüsesäcke, mit gestovtem Wirsing. Anschliessend mussten die Päckchen mit blanchierten Lauchstreifen zugebunden werden.

Diese Produkte dienten ausschliesslich als essbare Garnitur, quasi als Amuse Bouche auf den Hauptgangtellern, heute werden solche kleinen Kunstwerke in einzelnen Gängen dem Gast serviert.

Gebinde à 1 kg

Die Mengen der Eierschwämme nehmen langsam zu, die Qualität bessert sich ebenfalls mit jeder Neuankunft in Zürich nur der Preis ist nach wie vor gehörig sattelfest.

Wie sich die Situation in diesem Jahr entwickeln wird, ist mehr als ungewiss, da die grösste Exportregion wohl diesmal, aus aktuellem Anlass fehlen wird. Die eigentliche Saison wird mit dem Wegfall des Spargels beginnen, das wäre namentlich der Johannistag, datiert am 24. Juni.

Ab dann solltest du die elfenbeinfarbenen Stangen von Deiner Karte verbannen und voll auf die Pfifferlinge setzen.

Gebinde à 5 kg

Seit diesem Dienstag (17.05.22) sind die Trauben wieder durch die Italiener der Sorte Vittoria vertreten.

Wer jetzt denkt, endlich weg mit dem Einheitsbrei aus Südafrika und Indien, der frohlockt noch etwas arg früh.

Sonnenverwöhnt ist der Wein aus Bella Italia noch nicht. Hier darf in den nächsten Wochen – bedingt durch die Jahreszeit – mehr erwartet werden. Trotz der kürzeren Reise lassen sich die Weinbauern aus dem Stiefelkanton ihre Emissionsvorteile teuer bezahlen. Fast das Doppelte sind die Trauben aber sicher nicht wert.

Ich persönlich mag sie eher grünlicher, sei es im Detailhandel oder auf den Früchtetellern für die Hotelzimmer.

Hier ist mein Faible eher praktischer Natur, da die goldenen und reifen Varianten empfindlicher sind bei Zimmertemperatur und nicht immer den Weg von der Hand in den Mund finden.