Marktnews vom 18. August 2022

Die nächste im Bunde der Schweizer Birnen reiht sich seit dieser Woche ein.

Dokumentiert seit 1770 in England, wurde sie nach dem Gärtner – mit Fachrichtung Baumschule – Williams aus der Hauptstadt der Angelsachsen benannt. Mitte des 19. Jahrhunderts schwappte die Christwelle dann über den Ärmelkanal nach Belgien rüber und erlangte dort mehr Bekanntheit als im Ursprungsland.

Ob als Tafelobst, Dosenfutter oder Likör und Obstbrand – das sind die hauptsächlichen Verwendungszwecke für dieses Obst. Erntezeit ist von Ende August bis Anfang September, anschliessend kann sie bis zu drei Monate eingelagert werden.

Farblich variiert die Williams von gelb und grün mit teilweisen leichtem Orangestich auf der Schönwetterseite.

Intensiv aromatisch mit weissem und schmelzendem Fruchtfleisch, so lassen sich die inneren Werte beschreiben und runden den Artikel ab.

Die neue Schweizer Welle geht unaufhaltsam weiter. Diese frisch geerntete Variante vom Hönggerberg kommt eher süsslich daher. Der ursprüngliche Name „Tokyo Rose“ lässt die Herkunft mehr als erahnen. Hierbei handelt es sich um eine noch sehr junge Apfelsorte, deren Markteinführung in Europa erst 52 Jahre zurückliegt. Was besonders ins Auge sticht, ist die Farbgebung der Prime Red. Sie wirken in den Verkaufsräumen wie frisch poliert, was die Äpfel noch deutlich attraktiver macht.

Leider ist die Frühsorte nicht gut lagerbar, weshalb es für uns heisst, dass wir hier nur mit einem kurzen Vergnügen zu rechnen haben.

Das nächste «alte» Gemüse findet in dieser Saison den Weg in die Halle, im Jahr 1753 erstmals literarisch erwähnt.

Zwischenzeitlich haben Karotten und Kartoffeln das Wurzelgemüse derart vom Markt verdrängt, dass sie fast in Vergessenheit geraten sind. Zu Zeiten der vegetarischen und veganen Ernährung fand dann glücklicherweise eine Renaissance statt und auch die etwas öden ursprünglichen Rezepturen fielen in einen Jungbrunnen.

Die meisten von uns verbinden die Pastinake eher mit Eintöpfen, die eher weniger in die aktuelle Hitzewelle passen, obwohl jetzt die Saison beginnt.

Hier empfiehlt sich, vor allem in die Kochtöpfe der gemüsespezialisierten Künstler zu schauen und den Horizont zu erweitern.

Ein nächstes Indiz, dass wir uns dem Ende des Sommers nähern, ist das Aufkreuzen dieser holländischen Neuankömmlinge.

Verwundert rieben wir uns beim Erstkontakt die Augen in dieser Woche.

Angesichts der bevorstehenden Wildsaison im September, leider keine Fata Morgana, sondern knallharte Realität.

Ich werde mich hier nicht als grosser Fan outen können, zu kohlig und muffig ist mir der Geschmack.

Mit reichlich Speck und Zwiebeln allerdings kann ich das Gemüse so pimpen, dass es auch meinem Gusto genügt.

Eigentlich der Wolfgang Petry unter den Tafeltrauben, der heilige Gral für Traubenfans und ab sofort wieder erhältlich. Das Einzige, was uns bei diesem sonnenverwöhnten Wein noch gehörig stört, ist der doppelte Preis. Wir sind mit unserer Standardtraube, der Vittoria aktuell auch so zufrieden, dass wir den Preisaufschlag nicht mal im Ansatz rechtfertigen könnten, das liegt uns nicht, so sind wir nicht.

Wir Naschkatzen beschweren uns aber auch nicht, wenn Du unbedingt die Uva Italia zu Dir geliefert haben möchtest.

Vermerke einfach deutlich in deiner Bestellung UVA und ab geht die Post.

Vom Mutschellen erreicht uns der Spargel der armen Leute, wie sie umgangssprachlich auch genannt werden.

Die zu meiner «Lieblingsfamilie» zählenden Korbblütler werden ebenso als Winterspargel bezeichnet und setzen den saisonalen Trend der Marktnews damit fort. Bei der Verarbeitung ist der Weg das Ziel und nichts für zart besaitete. Gibt es hier doch einiges zu tun um am Ende gebratene Schwarzwurzeln oder andere Kreationen auf dem Teller zu haben.

Da ich mir das Kopfkino ersparen möchte, verweise ich hier auf ein bekanntes Onlinenachschlagewerk.

Alternativ kannst Du natürlich auch auf unsere Tiefkühlvariante zurückgreifen, dann sparst DU Dir die Sauerei.